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Expertengespräch / Ask the Expert: Jörg Meiling

In der digitalen Welt sind stabile und schnelle Internetverbindungen das Rückgrat. Glasfaserkabel garantieren hohe Datenraten und Stabilität. Allerdings gibt es einen verborgenen Helden hinter dieser Zuverlässigkeit: Die Repeaterstationen – und Jörg Meiling, der bei GlobalConnect für den Bau der Stationen zuständig ist.

Es ist vielen bekannt, dass Glasfaser auf Lichtleiterkabeln basiert – weniger jedoch, dass es auch hier über lange Distanzen Verluste gibt – eine physikalische Tatsache. „Lichtsignale, die durch Glasfaserkabel reisen, werden alle 100 Kilometer schwächer. So schwach, dass sie nicht mehr verarbeitet werden können. Daher müssen sie verstärkt werden“, erklärt Jörg Meiling, Technical Project Manager bei GlobalConnect.  „Das ist meine Aufgabe: Ich baue und betreue diese Repeaterstationen, die das Signal verstärken.“ Die Stationen sind heute enorm wichtig – so wie das Internet selbst. „Die Welt schreit sofort, wenn das Netz ausfällt. Gleichzeitig haben wir lange Leitungen. Zum Beispiel sind es allein von Dänemark bis Hamburg 260 Kilometer. Hier brauchen wir schon zwei Repeater Stationen,“ so der Experte.

 

Herausforderungen vom Bau bis Naturschutz

Der Bau einer Repeaterstation klingt vielleicht zunächst einfach – ist tatsächlich aber kein einfacher Prozess. Es erfordert die Auswahl eines geeigneten Landstücks, die Einreichung von Bauanträgen und das Durchlaufen eines langwierigen Genehmigungsverfahrens, das bis zu anderthalb Jahre dauern kann. „Die Baugenehmigungen und Auflagen zu erfüllen, ist nicht einfach. Jeder Landkreis macht das anders“, merkt Jörg an. „Und auch der Naturschutz spielt oft eine Rolle. Oft erhalte ich nach vier Monaten eine Genehmigung, aber dann kommen noch weitere Auflagen hinzu, wie Kampfmittelräumung und Ersatzpflanzungen.“

Sobald die Genehmigungen erteilt sind, kommt die vorgefertigte Repeater-Station – ein großer Container, der die Technologie zur Verstärkung des Signals enthält, sowie einen Generator für eine autonome Stromversorgung und eine Klimaanlage zur Kühlung der Geräte. „Die Kunden wollen Glasfaser natürlich ausfallsicher haben“, erklärt Meiling.

Und obwohl Glasfaserkabel oft unsichtbar sind – verborgen in Trassen, Schächten und Leerrohren – wird ihre Präsenz in Form der Repeaterstation sichtbar. Um diese kommt am Ende auch noch ein Zaun. Auch die Finanzierung ist eine Herausforderung. „Man braucht ein großes Projekt, um das zu finanzieren, braucht man Kundenverbindungen. Wir haben jetzt eine Strecke von Rostock nach Stralsund komplett neu gebaut. Dabei teilen wir uns den Trassenbau und Leerrohre mit Partnern. Alleine bekommt man diese Kosten einfach kaum gestemmt“, so Meiling.

Bei all den Herausforderungen gibt es aber auch viel Motivation für das nächste Projekt. „Wenn ich dann sehe, dass der Kran den Container entlädt und die Repeaterstation aufstellt, dann sehe ich das Ergebnis meiner Arbeit. Das ist der beste Moment“, so der Techniker.

Steigender Bedarf an Glasfaser- und Repeaterstationen

Die Herausforderungen enden jedoch nicht mit dem Bau der Station. Beispielsweise musste Meiling bei einem Projekt, bei dem die Station in der Nähe eines Biotops und einer Gasleitung errichtet werden sollte, alle Register ziehen. „Ich habe es geschafft, innerhalb von einer Woche alle sechs beteiligten Ämter ins Boot zu bekommen, um die Baufläche um zehn Meter zu verschieben. Das war ein besonderes Erfolgserlebnis“, erinnert er sich. Sorge um zu wenig Arbeit muss er sich nicht machen. Meiling ist überzeugt: Der Bedarf an Glasfaser- und Repeaterstationen wird sich in den kommenden Jahren weiter erhöhen. „Große Kunden werden ihre Rechenzentren in den Norden verlegen, weil es dort ökologischen Strom gibt. Durch den Zugang zu Wasserkraft und einfacheren Kühlungsmöglichkeiten können diese Rechenzentren mit der Hälfte der Energie betrieben werden.“ Er stellt fest, dass Länder wie Schweden, Norwegen und Dänemark zunehmend größere Rechenzentren errichten, um ganz Europa mit Cloud-Diensten zu versorgen.

Fazit: Technische Dinge vermitteln bedeutet reibungslose Projekte

Der Prozess, Repeaterstationen zu bauen und zu betreuen, mag kompliziert und herausfordernd sein, aber Experten wie Jörg Meiling sind unerlässlich, um die weltweite Konnektivität aufrechtzuerhalten. Und trotz der Herausforderungen sieht er seine Arbeit als lohnend und abwechslungsreich an: „Ich lerne bei jedem Projekt. Es ist meine Aufgabe, technische Dinge herunterzubrechen und zu vermitteln, damit die Projekte reibungslos ablaufen können.“